Schikurs 2017

IMG 0286Nach längerer Pause geht die NMS Rust wieder auf Tour. Die zukünftigen Weltcup- und Olympiasieger in den alpinen Disziplinen des "Hosenbodenrutschen" und "nasse Handschuhe haben" begaben sich auf Trainingslager nach Zauchensee, um die letzten Fehler im "ich kann nicht aufstehen" und "warum sind bei meinen Schischuhen die Schnallen innen?" auszumerzen.

Die Busfahrt dauerte zwar etwas, aber wir hatten Spaß. Nach dem wir angekommen waren, wurden die Zimmer bezogen, die Spinde eingeräumt und dann begann das große Wandern. 36 Kinder nomadisierten durch 6 Zimmer. Für jedes Benutzen der Türschnalle beim Schließen gab es Punkteabzug, deshalb wurde das tunlichst vermieden. In der Turnhalle wurde Fußball gespielt, im Keller stehen Wuzler und Tischtennistisch zur Verfügung. Das Abendessen, bestehend aus Hörnchen mit Schinken oder Hörnchen mit Käse, war sehr lecker, die Kinder haben brav gefuttert, es gab kein Raunzen über das Essen. Um 22:00 war Nachtruhe. Natürlich haben die Zwerge noch getratscht, es war aber alles im Rahmen.

TAG 1

Montag war der Tag der Wahrheit. Wir fuhren mit dem Bus hoch zum Schigebiet, welches ca. 20min entfernt liegt. Nach einer Grobeinteilung in "wer weiß, wie man diese vorne gebogenen Bretter nennt?" und "wer nicht?" sammelten wir die absoluten Anfänger hinter dem Lifthäuschen und ließen diejenigen, die vorgaben schon einmal auf Schi gestanden zu haben, vorfahren. Auch hier gab es Überraschungen. Manche, welche mit praller Brust zu den Fortgeschrittenen geströmt waren, zeigten klare Defizite im Kurvenfahren bzw. dem Stehenbleiben. Nach einer Schussfahrt mit wedelnden Armen über den ganzen Hang des Tellerliftes brachte ein Notstop auf dem Hosenboden die Kandidaten im Fangzaun zur Ruhe. Während wir Lehrer Arme, Beine, Stöcke und Schi der einen wieder in die richtige Reihenfolge sortierten, hinterließen die Nachfolgenden bereits ihren Flurschaden am Hang. 

Nachdem die Kinder einigermaßen sortiert waren, fuhr die erste Gruppe hoch zu den sonnendurchfluteten weißen Hängen, während die Anfänger zum Zauberteppich strömten. Hier gab es ein noch flacheres Stück Schnee, wo wir das Aufstehen und Gehen mit den Schiern übten. Gaaaaanz langsam begann das Gewöhnen ans Gerät. Immer weiter stiegen wir den "Hang" hoch und fuhren im Pizzastück herunter, übten das Anfahren und das Stehenbleiben. Gegen Mittag gingen wir in die Arena und aßen entweder das Lunchpaket oder was auch immer die Kids bestellten. Nach dem Essen probierten wir die ersten Kurven. Gewichtsverlagerung auf den Außenschi und wie von Zauberhand griff die Kante und sie fuhren ein Bogerl. Zuerst rechts herum, dann links herum. Danach probierten die Geübteren die Kombination aus beiden Kurven, was bereits als "Slalomfahren" durchging.

Müde und nass fuhren wir am frühen Nachmittag zurück zu Unterkunft. Nach dem Versorgen des Gerätes gab es Freizeit bis zum Abendessen (Fischhstäbchen mit Pommes und Kaiserschmarrn). Danach ein Lehrfilm über die Pistenregeln. Danach wieder Geistern ohne die Türschnallen beim Schließen zu berühren bis 21:30. Duschen und ab in die Falle. Die meisten Kinder waren bald darauf tief eingeschlafen - es war eine deutlich ruhigere Nacht :o)

TAG 2

Heute waren wir etwas später auf der Piste, da es pisste. Nachdem sich der Wettergott beruhigte, fuhren wir mit unserem netten Bus nach Zauchensee. Dort angekommen probierten wir alles, was wir am Vortag gelernt hatten und dann durften die Anfänger vom Zauberteppich zum Tellerlift wechseln, während die Fortgeschrittenen oben im Tiefschnee herumgurkten. Wer will schon Tiefschnee fahren, wenn man zwischen Mickey Maus und Donald als Einschlagsort wählen kann? Ganz zu schweigen von der aufblasbaren grünen Schlange.

Zu Mittag gab es wieder Lunchpaket vom Feinsten und um 12:00 waren wir im Quartier. Denn für 13:00 war die Therme reserviert!!! Dort verbrachten wir tolle 4 Stunden. Loopingrutschen, 3 Meterbrett, Wellenbecken und was noch alles wurden voll ausgenutzt. Danach noch ab zum Billa und endlich konnten die Kids im Quartier wieder das machen, was sie am Besten konnten: Tür auf: BAMM, Zimmerwechsel: BAMM, die Freundin ist im anderen Zimmer: BAMM, oh, die Chips vergessen: BAMM, zurück zur Freundin: BAMM, BAMM, BAMM. 

Zum Abendessen gab es Hendl mit Erbsenreis, sehr gut. Danach wieder BAMM, BAMM und um 22:00 ab ins Bett. Seltsamerweise schliefen sie noch früher ein, als am Montag???

TAG 3

Wieder hat es in der Nacht geregnet. Wieder fuhren wir etwas später ins Schigebiet. Diesmal trennten wir die Kids und wer selber in seinem Tempo üben wollte, durfte beim Zauberteppich bleiben. Der Rest durfte/musste/wollte auf den Sessellift (manche zum ersten mal) und ab auf die blaue Pischtn. Absolut super meisterten sie - manche am dritten Tag ihrer Schifahrerkarriere - die Abfahrt. Haltungsnoten wurden nicht vergeben, dafür war der Schnee zu patzig und schwer. Aber manche zogen eine perfekt präparierte Spur von oben nach unten. Bei anderen gab es mittendrin doch leichte Vertiefungen und aufgewühlte Stellen, wo auch Schnee fehlte. Welcher sich in Kaputzen, Rucksäcken und Handschuhen dann wiederfand :o). Zu Mittag fuhren wir in die Unterkunft, wo es Pizza gab. Absolut gesättigt rollten die Kinder dann die Stiegen hoch in die Zimmer, um eine wohlverdiente Pause zu machen. Die dann doch gefühlte 3 Minuten dauerte, bevor wieder BAMM, BAMM, BAMM, eh schon wissen.

Am Nachmittag durften die Kranken und Siechen, Gepeinigten und Versehrten beim Zauberteppich bleiben, während der Rest noch ein paar Abfahrten herunterfuhr/schwamm. Wieder im Hotel angekommen, konnten die Untergroßen einkaufen gehen und ihre Freizeit genießen.

TAG 4

Völlig überraschend hat es in der Nacht geregnet bzw. regnete es. Wir dachten uns das schon irgendwie und verlegten die Tagwache eine halbe Stunde zurück. Nach dem Frühstück ging es wieder ins Schigebiet. Diesmal mussten alle Anfänger mit einer Ausnahme auf die blaue Piste. Viel Heulen und Zähneknirschen war die Folge. Traumatisierte KInder mit großen Augen, in Gedanken den letzten Willen verfassend, wandelten zur Einstiegsstelle des Sesselliftes. Oben angekommen wärmten wir uns auf und los gings. Und dann kam, was kommen musste: die Kinder hatten Spaß. wollten gleich nochmal fahren und waren kaum bereit, auf die Nachzügler zu warten. Das ist der Unterschied zwischen Lehrern und Bildungsexperten: wir haben Erfahrung und wissen, was wir tun - auch wenn keine Kameras auf uns gerichtet sind. Nur ein Mädchen wollte im Tal nicht nochmal rauf und ging zum Zauberteppich zurück. Zu Mittag gab es Schnitzel mit Petersilkartoffeln und Erbsenreis. Danach nochmal auf die Piste bis 16:00 und dann am Abend DISCO! Die Mädchen brezelten sich etwas auf und die DJs beiderlei Geschlechts brachten den Partykeller zum Kochen. Um 21:00 war Ende Gelände und wir packten die Koffer, bis um 22:00 Nachtruhe war.

TAG 5

Heute gehts nach Hause. Nach dem Frühstück brachten wir das Gepäck nach unten, zogen die Betten ab und reinigten die Unterkunft. Um 08:00 kam der Bus und um 08:15 war Abfahrt. Es war eine coole Woche.

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